Nach einer Meldung der Financial Times Deutschland, basieren auf dpa, vom 04.09.2008 sollen nun elektronische Tafeln in Thüringer Schulen eingeführt werden. Zunächst werden 60 Stück bereit gestellt. Ebenfalls mit elektronischen Tafeln befaßt sich der Stern, der dieses interaktive Lernmittel als „Multimediatafeln“ bezeichnet (Stern, 42/2008, vom 09.10.2008, S. 170). Schülern ist eine bessere Ausstattung mit modernem Lehrmaterial zu wünschen. Doch auch die entsprechende Software ist erforderlich. Noch wichtiger aber dürfte der Faktor Mensch sein: Schon jetzt fehlt es oft an den in solchen Dingen geschulten LehrerInnen als Anwender. Werden Multimediatafeln angeschafft, doch zugehörige Software aus Finanzgründen verweigert, so sind die neuen Tafeln ebenfalls keine effektive Anschaffung. Schließlich ist zu fragen, ob die Schulen bereits ausreichend mit mobilen Beamern ausgestattet sind. Auch hier sind die Zustände an vielen Schulen mangelhaft. Medienerziehung (Stichworte: Gewalt in Games, Bewertungen bei SchülerVZ, Filesharing, u. a.) scheitert derzeit schon oft an der finanziellen und materiellen Ausstattung der Schulen. Deutschland ist – auch nach den alarmierenden Signalen der PISA-Untersuchungen – noch in zu vielen Fällen Entwicklungsland.
In dem Bericht der FTD heißt es zu elektronischen Tafeln
„Die erste dieser Tafeln wurde nach Angaben des Instituts für Lehrerfortbildung am Donnerstag in der Erfurter Walter Gropius Schule aufgehängt. Auf der Projektionsfläche mit einer Diagonale von zwei Metern können Lehrer und Schüler nicht nur schreiben. Ein Computer kann das Tafelbild jederzeit erneut aufrufen oder den Schülern per E-Mail zuschicken. Außerdem können Filme abgespielt und Grafiken aus dem Internet aufgerufen werden. Möglich sind auch Videokonferenzen zwischen Klassen verschiedener Schulen.“
Im Stern heißt es zu den erforderlichen Anschaffungskosten:
„Rund 2000 Euro kostet eine Multimedia-Tafel. Peter Grothe vom Lesumer Schulverband sagt: „Ich habe die erst nach langem Betteln bekommen.“ Vorerst hat seine Klasse als einzige in Lesum die moderne Technik.“
Zu den Kosten ist also anzumerken, dass weitere Folgekosten (Zusatzsoftware, Lehrerfortbildung, Entwicklung von geeigneten Materialien) nötig sein werden; eine herkömmliche Tafel und deren Installation aber eingespart wird. In jedem Fall wird eine Anschaffung in größerer Anzahl aber sinnvoll sein. Nur so wird die Anwendung in der Praxis weiter entwickelt werden und das Medium sinnvoll genutz werden können. Für die Medienkompetenz der künftigen Generation eine wichtige Entwicklung, die nicht durch zaghafte verreinzelte Ballonversuche verschleppt werden sollte
Rechtsanwalt Siegfried Exner, Kiel
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